Die Geschichte des roten Sofas, das nicht in die Wohnung einer Neuzuzüger-Familie im Brüderhofweg gepasst hat, ist ein Paradebeispiel, um die Funktionalität der BGF-internen App myBGF zu zeigen. Andrej Lehmann, der den Projektlead hat, erzählt: «Gewisse Siedlungen wie der Brüderhofweg haben WhatsApp-Gruppen gegründet, in denen Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden, angeboten werden.» Das funktioniere super – nur müsse man dazu eben erst Kenntnis von dieser Gruppe haben. So war es auch bei der Familie, die aus Platzgründen ihr Sofa loswerden musste. Glücklicherweise bot jemand an, das Sofa in der WhatsApp-Gruppe zu bewerben. So fand das Objekt schliesslich ein neues Zuhause.
«Jeder und jede soll mitmachen können!»
Daniel Angst
Bis 2023: App-Login für alle
Dies und vieles mehr wird in Zukunft einfacher: sobald die myBGF-App spätestens Anfang 2023 in allen Siedlungen eingeführt ist. Derzeit läuft eine Testphase in den Siedlungen Brüderhofweg und Rossacker. Den Login für die kostenlose Nutzung der App erhalten die Mieterinnen und Mieter von der Geschäftsstelle. «Wir führen die App begleitet ein.» Das heisst: mit einem Schreiben und Infoveranstaltungen zur Installation und Nutzung der App auf dem eigenen Handy oder Computer. «Es ist uns wichtig, niemanden auszuschliessen – speziell die ältere Generation nicht, die teilweise super mit neuen digitalen Medien umgeht. Andere hingegen haben noch Berührungsängste.» Die BGF ist sich bewusst, dass nicht alle Genossenschafterinnen und Genossenschafter dieses digitale Angebot nutzen werden. «Die Kommunikation wird weiterhin mehrgleisig stattfinden, also auch via Infokästen, E-Mail oder Brief.» Auch die Reparaturmeldungen, die künftig über die App vereinfacht erfasst werden können, werden weiterhin auch auf Papier möglich sein. «Für die Hauswarte soll die App eine Entlastung werden, weil sie zeitlich weniger stark durch die Beantwortung von E-Mails belastet werden.»
Schrittweise Einführung der App. Nach der Testphase folgen Infoveranstaltungen in allen Siedlungen.
Alle Infos auf einen Blick. So erscheint das myBGF-App.
Für den Austausch untereinander
BGF-Geschäftsführer Daniel Angst sieht die Einführung der App als grosse Chance: «Sie ist eine zusätzliche Kommunikationsmöglichkeit für die Genossenschafterinnen und Genossenschafter, um am Genossenschaftsleben partizipieren zu können.» Die App sei weniger ein Sprachrohr der Genossenschaft als vielmehr eine Plattform für den Kontakt untereinander. «Jeder und jede soll mitmachen können!» Angedacht wurde die myBGF-App im Zuge des Redesigns der Website. Für die technische Entwicklung musste man das Rad nicht neu erfinden. Die BGF konnte auf FLINK, eine von der Allgemeinen Baugenossenschaft Zürich (ABZ) lancierte Branchenlösung, zurückgreifen.
«Es ist uns wichtig, niemanden auszuschliessen – speziell die ältere Generation nicht.»
Andrej Lehmann, Fachperson Soziokultur
Veranstaltungen, Chats und Marktplatz
Eine grosse Vereinfachung stellt die App für alle siedlungsinternen Veranstaltungen dar. «Wir wurden oft kontaktiert, ob wir nicht die E-Mail-Daten der Mieterschaft herausgeben könnten», sagt Lehmann und fügt an: «Dies ist aus Datenschutzgründen jedoch nicht möglich.» Also mussten die Sikos oder andere freiwillig engagierte Gruppen die Kontakte selbst zusammentragen. «Wer künftig etwas organisieren will, zum Beispiel Wanderungen, Kochanlässe oder Spielnachmittage, oder sich mit anderen austauschen möchte, findet via App einfach Gleichgesinnte aus der Nachbarschaft. Als weitere Funktion lassen sich die Gästezimmer im Brüderhofweg via App buchen. Und dann wäre da eben noch besagter BGF-interner Marktplatz. Auf diesem kann allerlei getauscht oder verkauft werden. «So wäre das anfangs erwähnte Sofa wohl in Windeseile weg gewesen», schmunzelt Lehmann.