5 Fragen an: Nadja Campos, 48, Leiterin Immobilienbewirtschaftung

Hinter dem Beruf der Immobilienbewirtschafterin steckt viel mehr als es in gewissen TV-Sendungen dargestellt wird. Dies zeigt das Interview mit Nadja Campos, Leiterin Immobilienbewirtschaftung der BGF. In ihrem Alltag gilt: Kenne deine Liegenschaft!

22. März 2022
Nadja Campos, Leiterin Immobilienbewirtschaftung

1. Wie bist du zur Baugenossenschaft Frohheim gekommen?

Vor 13 Jahren habe ich eine neue Herausforderung gesucht. Mein direktes Umfeld in der Arbeitswelt wusste davon. Eine gute Vernetzung in der Immobranche ist in einer solchen Situation von Vorteil. So habe ich von der vakanten Stelle bei der BGF erfahren. Nach mehreren Gesprächen mit der damaligen Geschäftsleitung war der Fall klar. Dass dieses Arbeitsverhältnis bereits seit 13 Jahren hält, spricht für sich.


2. Wie verläuft dein Arbeitstag? Und gibt’s überhaupt einen typischen Arbeitstag?

Einen typischen Arbeitstag gibt es nicht. Der Beruf der Immobilienbewirtschafterin ist nicht so unbeschwert wie in gewissen TV-Sendungen dargestellt. Die Immobilienbranche ist speziell, die Arbeit an der Front hektisch und unvorhersehbar. Um ein Objekt gut betreuen zu können, muss man dieses kennen: Geschichte, technischen Anlagen, Infos zur Mikro- und Makrolage, … Die Tage sind oft zu kurz, um allem und allen gerecht zu werden. Der Kontakt mit Menschen ist dabei zentral: Von dankbaren Kunden über sachliche Verhandlungen bis hin zu rechtlichen Auseinandersetzungen vor Schlichtungsbehörden.


«Gerne mache ich das manchmal Unmögliche möglich.»

Nadja Campos

3. Was trägt dazu bei, damit dein Arbeitsalltag zum Highlight wird?

Wenn ich sozial schwachen Menschen die Zusage für eine Wohnung machen kann. Aber auch, wenn man anspruchsvolle Mieter oder Mieterinnen dank einem überzeugenden Auftreten zufriedenstellen kann.


4. Was dürfen die Genossenschafterinnen und Genossenschafter von dir und deiner Arbeit erwarten?

Einfühlungsvermögen und ein offenes Ohr. Gerne mache ich das manchmal Unmögliche möglich. Denn keine Immobilienbewirtschafterin wünscht sich verärgerte Mieterinnen oder Mieter, die sich nicht ernst genommen oder gar benachteiligt fühlen. Darum versuche ich, den Ansprüchen und Erwartungen der Mietenden so weit wie möglich gerecht zu werden. Wichtig ist dabei gegenseitiges Vertrauen, sowie meinerseits eine offene, transparente und qualitativ effiziente Arbeitsweise.


5. Welche Rolle spielt der Genossenschaftsgedanke für dich grundsätzlich?

Genossenschaft bedeutet für mich der Zusammenschluss von Personen, die sich gemeinsam unternehmerisch betätigen, um bezahlbaren Wohnraum für Menschen aus allen sozialen Schichten anbieten zu können. Genossenschaften fördern das Zusammenleben im Sinne gesamtgesellschaftlicher Verantwortung, gegenseitiger Hilfe und Solidarität. Genossenschaftlich wohnen heisst auch, den Gemeinschaftssinn und die Integration innerhalb den Siedlungen zu fördern. Gleichzeitig wird die Privatsphäre aller respektiert.