Geschätzte Genossenschafterinnen und Genossenschafter
Sehr geehrte Damen und Herren
Wie Sie vermutlich mitbekommen haben, stehen wir aktuell im Scheinwerferlicht der Medien. Gerne möchten wir zusammenfassen, was der Auslöser und was unser Standpunkt ist.
Die BGF hat in den letzten 12 Jahren die Mieten in Ihren Siedlungen gesamthaft vier Mal (2012, 2014, 2015, 2020) gesenkt. Da wir auf der Basis unserer effektiven Kosten unsere Mieten berechnen, konnten wir die stetige Senkung der Kosten für unsere Hypotheken (Finanzierungskosten) laufend weitergeben. Geholfen hat dabei auch, dass die übrigen Kosten für den Betrieb unserer Genossenschaft (Betriebskosten) sich zwischen 2010 und 2018 kaum veränderten. Seit 2019 steigen nun aber die Betriebskosten; zuerst leicht, mittlerweile stark. Diese gestiegenen Kosten fanden zunächst keinen Niederschlag in einer Mietzinserhöhung, weil wir dank der damals weiterhin sinkenden Finanzierungskosten diese Mehrkosten kompensieren konnten. Bekanntlich steigen nun auch seit etwas mehr als einem Jahr die Hypothekarzinsen. Zusätzlich führte die zweimalige Erhöhung der Gebäudeversicherungswerte (2023 und 2024) dazu, dass wir erhöhte Einlagen in den Erneuerungsfonds tätigen mussten. Dies hatte zur Folge, dass wir Ihnen die gestiegenen Kosten mit Wirkung auf den 1. April 2024 durch eine Mietzinsanpassung belasten mussten. Die Mietzinserhöhungen fallen unterschiedlich hoch aus, weil unsere Siedlungen unterschiedlich stark von den Erhöhungen betroffen sind. Zu unserem Bedauern erhielten einige Siedlungen einen sehr hohen Mietzinsaufschlag. In Prozenten ausgedrückt sieht dies sehr dramatisch aus. Tatsache ist aber, dass wir tiefe Mieten hatten und unsere Mietenden auch nach der Erhöhung deutlich weniger bezahlen als auf dem freien Markt. Auch im Vergleich mit anderen Genossenschaften stehen wir immer noch sehr gut da. In allen unseren Siedlungen liegt der Mietzins nach der Erhöhung unter dem Stand von 2012. Ausgenommen ist die Siedlung Suteracher, wo der Mietzins leicht höher ausfällt und diejenigen Siedlungen, welche erst 2012 oder später in Betrieb genommen resp. erworben worden sind, da sie nicht resp. nur teilweise von den eingangs erwähnten Mietzinssenkungen profitieren konnten (siehe dazu Mietzinstabelle am Ende).
Starke Mietzinserhöhungen eignen sich sehr gut, um Schlagzeilen zu produzieren. Dies hat dazu geführt, dass die BGF einige Presseberichte ausgelöst hat. Der „Zürcher Oberländer“, der „Tagesanzeiger“ und die „NZZ“ sowie die „NZZ am Sonntag“ haben sachlich berichtet. Anders die Internet-Zeitung „Inside Paradeplatz“. Dieser Bericht ist leider nur polemisch und die Vorwürfe sind absolut haltlos. Wir haben dazu eine entsprechende Gegendarstellung publiziert, welche auf „Inside Paradeplatz“ aufgeschaltet wurde.
Nach dem Versand der Mieterhöhungen mit dem Begleitschreiben ist klar geworden, dass die Gründe für die Mietzinserhöhung für viele Genossenschafter nicht verständlich sind und vertieft erläutert werden müssen. Für einen entsprechenden Austausch und um konstruktive Lösungen in dieser schwierigen Situation zu finden, haben wir unsere Mitglieder zu fünf Informationsveranstaltungen im Januar 2024 eingeladen. Wir haben Ihnen in den letzten Tagen Ihre persönliche Einladung für Ihre Informationsveranstaltung zukommen lassen und wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Leider mussten wir in den letzten Tagen aber auch feststellen, dass einige unserer Mitglieder in den Medien (Kommentarspalten) und in Gruppenchats auf „WhatsApp“ falsche Behauptungen und unsachliche „Statements“ publizierten, welche sich teilweise gegen unsere Mitarbeitenden und deren Familienangehörige richteten. Der Tonfall dieser emotionalen Nachrichten hat den Bereich einer sachlichen Diskussion verlassen. Dort, wo wir der Meinung sind, dass publizierte Beiträge das Mass des erträglichen überschritten haben, würden wir uns erlauben, zu einem späteren Zeitpunkt das persönliche Gespräch mit den betreffenden Mitgliedern zu suchen. Wir haben nichts zu verbergen und wir begrüssen eine kritische Haltung und hartnäckige Fragen zu dem was wir tun respektive nicht tun, aber in angemessenem Tonfall. An dieser Stelle möchten wir uns deshalb bei unseren Mitarbeitenden für Ihren täglichen Einsatz bedanken. Unsere Genossenschaft steht heute bestens da und wir haben dies zu einem Grossteil Ihnen zu verdanken.
Das beinahe historische Ausmass der Mietzinserhöhungen ist der vergangenen und aktuellen Finanzentwicklung geschuldet und dem Mechanismus wie dies in unsere Kostenmiete sich niederschlägt. Das Problem der gestiegenen Kosten trifft alle Genossenschaften und es gibt zahlreiche weitere Genossenschaften, welche die Mieten im gleichen Umfang erhöhen mussten, wie wir. Letztendlich muss aber jede Genossenschaft für sich selbst Antworten darauf finden.
Wir stehen somit vor einer Herausforderung, die uns alle betrifft und der wir uns – so oder so – nur gemeinsam stellen können. Sie sind Mitglied der Genossenschaft. D.h. Wir zusammen sind am Erfolg, wie auch am Misserfolg beteiligt.
Trotz der schwierigen Zeit wünschen wir Ihnen dennoch besinnliche Festtage und wir würden uns sehr freuen, Sie an der Informationsveranstaltung Ihrer Siedlung begrüssen zu dürfen.
Der Vorstand der Baugenossenschaft Frohheim Zürich (BGF)